WSV Strobl

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100 Jahre
WSV Strobl

Der WSV Strobl blickt inzwischen auf eine 100-jährige Geschichte zurück. In dieser Zeit haben sich die Gegebenheiten in vielerlei Hinsicht stark verändert. Begeisterte Amateursportler haben damals den Grundstein für die späteren Erfolge gelegt. Inzwischen hat der WSV Strobl sogar einen Olympiateilnehmer.

Die Anfänge des WSV Strobl

Der WSV Strobl wurde im Jahr 1924 von Strobler Skipionieren als „Schiverein Strobl am Abersee“ gegründet. Bereits fünf Jahre später wurde die Stroblerhütte errichtet, um einen Stützpunkt auf der Postalm zu haben. Dauerte doch der Anmarsch auf dieses Hochplateau drei bis vier Stunden.

Und auch das Skispringen war der Vereinsführung von Anfang an wichtig. So wurde gleich im Gründungsjahr die erste Schanze errichtet.

Die 1930er Jahre

In den 30er-Jahren war man sehr bemüht, die Postalm und speziell die Stroblerhütte für Skifahrer bekannt zu machen. Man inserierte in Skizeitungen und schickte die Schneeberichte nach Linz und Salzburg. Diese Werbemaßnahmen zeigten Wirkung, die Nächtigungszahlen auf der Hütte stiegen schnell an.

Es wurde eine Skiabfahrt über Torhöhe und Niedergadenalm ausgeholzt. So konnte man einfacher als über das Weißenbachtal nach Strobl gelangen.
Natürlich wurde auch im Tal Ski gefahren. Die Vereinsläufe in dieser Zeit wurden meistens vom Rotwandl (unterhalb des Rettenkogels) aus gestartet. Das Ziel war dann teilweise direkt in Strobl, das heißt, dass nach der Abfahrt auch noch eine circa zwei Kilometer lange flache Strecke im Langlaufstil zu bewältigen war. Der Verein hatte in dieser Zeit einige ausgezeichnete Langläufer in seinen Reihen, Markus Engl wurde z.B. 1936 oberösterreichischer Meister und Salzkammergutmeister.

Jähes Ende & Neustart

Im Jahr 1938 wurde der Verein aufgelöst, sein Vermögen, das heißt vor allem die Stroblerhütte, ging an die „Deutsche Turn- und Sportgemeinde Strobl“ über. 

Nach der Neugründung des Vereines im Jahr 1946 glaubte man, dass die Hütte wieder rechtmäßige im Besitz des Vereines wäre, was aber erst nach vielen juristischen Interventionen der Fall war.
Der Verein erlebte nun wieder einen Aufschwung. Ausgezeichnete Skifahrer wuchsen heran und 1950 konnte mit Alois Grill erstmals ein Strobler den prestigeträchtigen Titel des Wolfgangsee-Meisters erringen. Der bekannteste Strobler Skifahrer dieser Tage war aber Sepp Hödlmoser (Mahd Sepp), der von 1948 bis 1953 Mitglied der österreichischen Nationalmannschaft war. Ein schwerer Sturz beendete aber ganz plötzlich seine Karriere.

Skispringen

Mit der Salzkammergut-Jugendmeisterschaft wurde 1950 die neue Heuschoberschanze eingeweiht. Ernst Vockner, Karl Breiteneder und Heli Berger versuchten im nordischen Skisport an die Erfolge der “Alten” anzuknüpfen. Auf dieser Schanze gab es dann bis 1970 jedes Jahr ein Springen, 1967 wurden hier sogar die nordischen Landesmeisterschaften abgehalten.

Breitensport Skifahren

Durch den Bau von Skiliften wurde das Skifahren zum Breitensport. In Strobl wurde der Girbllift und der Laimeralmlift, später auch noch der Schartenlift gebaut. Unter den Kampfrichterpionieren Hans Baier, Franz Schlichting und Joschi Lechner wurden erste überregionale Rennen durchgeführt, wie zum Beispiel der Laimeralm-Lift-Lauf.
Durch den Bau der Postalm-Straße verlagerte sich das Skigeschehen vom Tal auf die Postalm. Die Stroblerhütte wurde wieder bewirtschaftet, erste Pächter waren die Familie Taglöhner (Stadt Wien). Das Kampfrichterteam erhielt unter dem neuen Kampfrichterchef Matthias Sambs neuen Zulauf. Mit der Anschaffung der ersten elektronischen Zeitnehmung (Heuer Zentigraph), der Verkabelung der Strecke beim Gschlössl und dem Bau eines Zielhauses konnten viele Firmenrennen aber auch größere Veranstaltungen durchgeführt werden.
Der Verein kaufte 1978 erstmals einen eigenen Bus an, um die Kinder und Schüler besser zu den Trainings und Rennen transportieren zu können. Franz Laimer war der beste Skifahrer dieser Zeit, 1980 wurde er zum 10. Mal Vereinsmeister.

Es wird professioneller ...

Die Sportveranstaltungen wurden immer hochwertiger. Im alpinen Bereich begann es mit dem Landesschülercup Abfahrtslauf 1981, den Dänischen Meisterschaften, der Landesschülermeisterschaft 1984 und 1989, der Salzburger Landesmeisterschaft 1985 bis zum ersten Höhepunkt, den Österreichischen Schülermeisterschaften 1986.
Ende der 80er Jahre tauchten die ersten Snowboarder auf den Pisten auf. Einige dieser Pioniere waren Strobler, die sich ihre ersten „Bretter“ selbst bauten. Philipp Schilcher und Jürgen Unterberger brachten es in diesem Sport bis zu Weltcupeinsätzen.

1992 wurden von der FIS die Strecken auf der Postalm für Slalom und Riesenslalom homologiert. Somit stand den 1. Internationalen FIS Rennen 1993 auf der Postalm nichts mehr im Wege und sie wurden ein großer Erfolg.

Erfolg & Tragödie

Doch auch mit den jungen Sportlern ging es steil aufwärts. Unter Alpinsportwart Heinrich Hillebrand wurde der 3. Rang in der Salzburger Vereinswertung 1990 erreicht. Die Kaderläufer Markus Hillebrand, Christoph Laimer und Nico Pracher führte ihre Karriere zu zahlreichen Siegen. Sie wurden Salzburger und Österreichische Meister und waren auch bei internationalen FIS-Rennen vorne dabei. Markus und Nico mussten nach schweren Verletzungen den Rennsport aufgeben und Christoph Laimer verunglückte beim Training am Pitztalgletscher tödlich.

Nordische Erfolge

Aus dem Strobler Langlaufteam schafften es Elke Rabeder und Marco Pirklbauer bis in den ÖSV-Kader. Ab den 1990er Jahren entwickelt sich eine junge, erfolgreiche Mannschaft, welche zahlreiche Siege im  Bezirkscup und im Salzkammergutcup für den WSV Strobl erringen konnte. 2010 schafften die Langläufer schließlich den Gesamtsieg im Landescup.

Mit Michael Föttinger hat der WSV Strobl aktuell wieder einen ÖSV-Athleten. 2018 gab er sein Weltcup-Debüt im Sprint in Seefeld in Tirol. Mit dem 18. Platz in Dresden 2020/21 holte er seine ersten Weltcuppunkte. Seit 2022 hat der WSV Strobl mit Michael Föttinger auch einen Olympiateilnehmer. Mit seinem Teamkollegen Benjamin Moser erreichte er im Olympia-Teamsprint den 10. Rang.

Alpine Erfolge

Die alpine Mannschaft hat zahlreiche Einzeltitel und mehrere Bezirkscup-Gesamtwertung für sich entscheiden können. Ab 2009 gelang dem WSV Strobl auch der Gesamtsieg im Landescup gleich dreimal hintereinander. 2011 gewann das Strobler Team auch noch den Salzburger Stier, den Preis für die beste Mannschaft beim Landescupfinale.

Zuletzt schafften Hanna Hofer und Stephanie Resch den Sprung in den ÖSV-Kader. Hanna hat ihre Karriere verletzungsbedingt 2017 beendet. Stephie hatte 17 Weltcupstarts – ihre beste Platzierung war ein 19. Rang in Sölden 2018. Nach mehreren Verletzungen hat sie ihre Karriere 2022 beendet.

Weiterhin aktiv ist hingegen Otto Unterkofler. Er hat es im Lauf seiner Karriere bereits zu 19 Masters-Weltmeistertitel gebracht. Die letzten beiden Goldmedaillen sicherte er sich 2022  beim FIS Alpine World Masters Criterium in St. Moritz in der Schweiz im Riesenslalom und im Super-G. Mit 22 Vereinsmeistertiteln ist er außerdem der absolute Rekordhalter.

Stroblerhütte

Die Stroblerhütte wurde 1929 errichtet. Zehn Jahre später fand der erste Umbau statt – die Hütte erhielt ihr jetziges Aussehen. Von 1945 bis 1956 war die Stroblerhütte bewirtschaftet. Viele Schulen und andere Gruppen machten hier ihren Skikurs oder Skiurlaub, nach 1956 auch als Selbstversorger.

Nach dem Bau der Postalm-Straße entschied man sich dafür, den unteren Teil der Hütte an einen Wirt zu verpachten, der obere Teil blieb den Vereinsmitgliedern vorbehalten.
Die ersten Pächter waren die Familie Taglöhner (1971), es folgte Hans Fürst (1976), Resi und Willi Jandl (1982), Luise Laimer (1988), Günther Gusenleitner (1994) und Liesi und Andy Frühwirth (2019).

In vielen mühevollen Arbeitsstunden wurde die Hütte immer wieder umgebaut und renoviert. Der letzte große Umbau hat von 2019 bis 2022 stattgefunden. Gastzimmer, Schank und Küche wurden modernisiert, der Anbau mit Eingangsbereich und Sanitäranlagen komplett erneuert. Auch der hintere Teil über dem Keller wurde verlängert.

Die Stroblerhütte ist und bleibt das Schmuckstück des Vereins, das von den Vereinsmitgliedern genauso wie von vielen Gästen gerne besucht wird.